sit-in versus sit-on-top

Es ist schon eine Weile her, als ich mein erstes Boot beinahe bei ebay ersteigert hätte. Es gibt ja hier in Bayern keine wirkliche Alternative zu einem kostengünstigen Outrigger-Kanu. Umso spannender war dann das plötzliche Angebot bei ebay.

Nur wie jetzt entscheiden? Das Boot für einen sehr günstigen Preis sofort kaufen, oder warten und den Endpreis der Versteigerung erhoffen? Auf jeden Fall gab es erst mal wenig Fotos aber für mich auch keine Alternative.

Umso erfreulicher war dann die schnelle und freundliche Antwort von Bernhard Peham mir einen Spezialpreis inklusive Anlieferung zu machen. Das war der Auslöser, genial, ich (ohne Dachträger für ein Boot) bekomme jetzt sogar ein Boot zum annähernd halben Preis eines vergleichbaren vor Ort geliefert. Super.

Der erste Eindruck nach der Lieferung war absolut überzeugend und Bernhard ein wirklich netter Kerl. Umso mehr erfreute mich sein Vertrauen in mich, da beide Bankautomaten partout nicht wollten, dass ich ihm den Kaufpreis sofort bezahlen konnte. Aber da halten die Bayern und die Österreicher dann doch zusammen. Auf jeden Fall hatten wir die restliche Saison über noch viel Spaß und eine Menge Ausfahrten mit dem neuen V1 bis der Winter kam und das Boot auf unserem Regal bis zum Frühling bei diesen kalten Temperaturen Winterschlaf halten musste. Mit Bernhard Peham hatte der Verein jetzt eine gute Adresse fast vor Ort.

Immer wieder war der Kauf eines neuen V1 für den Verein im Gespräch und als ich dann schließlich mit Bernhard einen Termin vereinbarte, um meine bestellten Holziakos und sogar noch einen kostenlosen, zweiten (übrig gebliebenen) Ama für mein Boot abzuholen, bot sich die ideale Gelegenheit am 26.05.2012 die neuen Boote, die Bernhard im Programm hat, persönlich (zur Abwechslung zum Chiemseealltag) mal in einem anderen Gewässer ausprobieren zu können.

Schließlich hat sich am besagten Tag eine kleine Gruppe unseres Vereins zusammen gefunden: Claudia, Andreas, Hemery und Hans. Hans prüft vor allem die Qualität, Hemery die Fahrtauglichkeit, und ich (Andreas) und Claudia wollten uns ebenso Eindrücke der verschiedenen Boote verschaffen.

Also, die Ama justieren, den Sitz richtig einstellen und rein in die Boote … los gehts. Whow! – Was für ein Gefühl, hier in diesen engen Seitenarmen ein neues V1 (sit-in) und ein OC1 (sit-on-top) testen zu dürfen. Aber kippelig ist dieses V1 außerordentlich. Also: nicht zu sehr in die Rechtskurve fahren, denn sonst heißt’s: Kleidung wechseln. Wie auch immer ich hab mich weder getraut dem Hemery in’s offene „Meer“, also in die vom Schmelzwasser sehr starke Strömung des Inns zu folgen, noch hab ich mich getraut der Claudia die Umkehrrolle nachzumachen. Auch das OC1 war toll zu fahren und sogar etwas stabiler.

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So kam es schließlich, dass alle Anwesenden sich absolut positiv von der Qualität überzeugen konnten. Hemery war vor allem auch vom schlanken Racer angetan. Das Probepaddeln war ein einziger Genuss. Insgesamt also ein schöner Tag auf einem ruhig-romantischer Seitenarm des Inns mit kristallklarem (und saukaltem) Wasser in schöner idyllischer Umgebung.

Begeistert waren wir alle von dem schnittigen orangen OC1, einem Sit-on-top-Auslegerkanu, einem echten Racer. Die Alternative wäre das schwerere und teurere sit-in-Kanu gewesen, das jedoch den Sitz relativ hoch als sog. sit-on-top-Variante montiert hatte. Dieses Boot war wesentlich kippeliger als das Rennboot, lag aber offensichtlich an den zu kurzen Iakos. Für ein Vereinsboot wäre dieses aber die bessere Alternative gewesen, da waren sich die meisten einig, zumal dieses Boot eben ein echter Allrounder gewesen wäre.

Rennen hätte man bestimmt auch fahren können, aber einen 1. Platz brauchte man nicht zu erhoffen. So kam es, dass wir aus der Begeisterung heraus uns dann doch für den orangen Racer als sit-on-top-Variante entschieden haben. Die anfängliche Idee mein altes V1 als Vereinsboot dem Verein zu verkaufen und das neue OC1 ebenfalls dem Verein als Leihgabe zur Verfügung zu stellen haben wir jedoch aufgrund der ungeklärten Versicherungssituation verworfen. Somit hat der Verein jetzt ein neues Boot an dem alle ihre Freude haben werden …. und das zu einem einmaligen Spezialpreis. Danke nochmal an dieser Stelle an Bernhard Peham für sein Entgegenkommen.

Jetzt muss nur noch der Sommer zurückkommen, und dann werfen wir uns in die Wellen des bayrischen Meers in voller Südseelaune und vielleicht sogar im Geschwindigkeitsrausch.

Auf geht’s!