eVa’a im bayerischen Paradies…

… oder eine real praktizierte Energiehalse im Wassersport auf einer großen Runde im Va’a Paddelec um das bayerische Meer mit 100% Solarenergie.

In Vortrieb umgewandelt wird dieses Geschenk der Natur mit einem Aussenläufer Torque Motor der sich durch die Verwendung von Seltenen Erden-Magneten mit 24-fachem Drehmoment vom konventionellen Quirl abhebt…

Seit einem Jahr plagt mich nun schon meine Schulter und ein vorzeitiges Ende meiner Paddeltouren, zumindest der Längeren, schien unausweichlich. Ich dachte schon über den Einbau des Pendelfossenantriebs von Hobie Mirage nach und natürlich auch, was die Sonne, ausser den wärmenden Strahlen auf meine alten Knochen, noch für mich tun könnte.

Torqeedo lautet meine Lösung und das ist nicht, wie der geneigte Leser vielleicht vermuten mag, die Markenbezeichnung eines künstlichen Schultergelenkimplantats sondern eine geniale elektronische Mobilitätshilfe zu Wasser.

Dachte man bisher an Photovoltaik betriebene Versuchsanordnungen der schwimmenden Art, sah man da grosse, starre, Panel bestückte Flächen, schwere Reihen von Bleiakkus, Kabelgewirr, Motörchen an dünnen Rohrgestängen und alles zusammen nicht sehr wasserfest dafür aber sehr improvisiert.

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Doch deutsche Ingenieurskunst aus dem bayerischen Starnberg liefert die Lösung für den wachsenden Weltmarkt in diesem Segment. Im Torqeedo eAussenborder Travel 503 ist die ganze Technik kompakt in einem handlichen Aggregat von 13 kg integriert (inklusive Akku versteht sich) und das 45 Watt Solarpanel von 147×91 cm lässt sich einfach auf 16×91 cm rollen und verstauen.

Das Geniale steckt dann im Detail. So zeigt der im Motor integrierte Bordcomputer nicht nur die aktuelle Geschwindigkeit über Grund, sondern auch noch die zu erwartende km Reichweite zur momentanen Gasstellung. Steckt das Ladepanel während der Fahrt am Akku, wird die aktuelle Sonnenausbeute gleich mit eingerechnet und sollte man noch selbst mitpaddeln, dann erhöht sich die berechnete Reststrecke auch noch um diesen Wert. Akku und Motor sind bei Torqeedo selbstredend wasserdicht mit automatischer Abschaltung und überstehen damit sogar eine Kenterung. So muss Technik heute funktionieren…

Es stecken natürlich noch viele weitere Innovationen in den verschiedenen Torqeedo Aggregaten vom Kajak-Hilfsmotor über den Segel-Flautenschieber bis zur Deep Blue eMotoryacht. Das findet man dann alles auf der Torqeedo Homepage.

Ich will natürlich auch weiterhin mit lautlosen Paddelschlägen mein Kanu übers Wasser treiben, aber jetzt eben ohne die Sorge ob das Ziel zu fern oder der Gegenwind bei der Rückfahrt für mein Handicap zu stark werden könnte. Die autarke Chiemseerunde hat für diese Fälle meine Erwartung voll erfüllt und lässt mich auch weiter auf lange Wanderfahrten und das abseits von Steckdosen und Zivilisation hoffen.

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Hier noch die ersten Erfahrungswerte zum Einsatz des Torque Motors und der Photovoltaik. Bei hochstehender Sonne liefert das Panel Kraft für eine Schleichfahrt von 3,5 km/h ohne am Akkuvorrat zu naschen. Dreht man den Arm des eMaori an Bord dann bis zur Schmerzgrenze, ist im 9,48 langen V4 mit einer Geschwindigkeit von 10,5 km/h zu rechnen und macht Ausweichmanöver zur leichten Übung. Eine schöne lange Badepause gibt dem Solarmodul unterwegs die nötige Zeit, dem Akku für die Heimfahrt wieder auf die Beine zu helfen, aber ein Kanu lässt sich natürlich auch sehr gut einfach nur paddeln.

Auf der 30 km langen Premierenfahrt solo von Schützing über Hirschau, Herrninsel, Prien und Gstadt schob der 0,5 kw Motor mit laufend etwas Sonnen- und Paddelbonus den Va’a tapfer mit 6 km/h gegen den auffrischenden Ostwind und hatte danach immer noch 50% Reserve im handlichen 300 W/h Akku.