Kommentare deaktiviert für Wanderfahrt am Sylvensteinspeicher
23.-25.08.2019
Die Wanderfahrt führte dieses Jahr über einen kürzeren Zeitraum zum Speichersee Sylvenstein. Um alle drei Seearme zu erkunden waren drei Tage geplant, den kürzeren südlichen am Anreisetag (Freitag), den westlichen etwas längeren am Abreisetag und den längsten, bei dem tatsächlich echtes Fjordfeeling aufkam war für den kompletten Samstag geplant.
Der See wurde 1959 zum Hochwasserschutz der Isar gebaut. Im See versunken liegt das ehemalige Dorf Fall, das vor der Flutung abgerissen und einige Dutzend Meter höher an der Straße nach Vorderriß neu erbaut wurde. Dort liegt auch der Nachtparkplatz, an dem wir unser Lager für die drei Tage hatten. Der Kirchturm des versunkenen Dorfs ist bei sehr niedrigem Wasserstand sogar oberhalb der Wasseroberfläche zu sehen.
Tag 1:
Wir waren drei Vereinsmitglieder, die sich für die Wanderfahrt gemeldet haben. Am Freitag um 15 Uhr haben wir uns zum „Ankommen“ am Nachtparkplatz, der mit allem Notwendigen ausgestattet ist, getroffen. Es gibt eine öffentliche Toilette, die täglich gereinigt wurde. Mit unseren mitgebrachten ca. 30 l Wasser war es auch überhaupt kein Problem, dass offiziell das Wasser auf den Toiletten nur zum Händewaschen verwendet werden darf. Bei den gefühlt ca. 100 Campingbussen und Wohnwägen, die auf dem Parkplatz nächtigten, war es eigentlich klar, dass die ein oder andere Toilette demensprechend aussah, zumal es nur jeweils eine Toilette gab. Frische Semmeln gab es laut den aufgestellten Tafeln direkt beim Hotel und Wirtshaus „Jäger von Fall“.
Der Parkplatz an sich war übrigens total idyllisch mitten im Wald gelegen. Obwohl offizielles Feuer- und Grillverbot herrschte, wurde das Outdoorfeeling nicht getrübt. Ernst zu nehmen war dieses Verbot sehr wohl, denn wir haben uns von anderen Gästen sagen lassen, dass einen Tag zuvor, abends die Polizei über den Platz eine Runde gedreht hat und nach Lagerfeuern und Grills Ausschau gehalten hat. Interessant war auch die Menge an Individualisten, die ihren Campingbus ganz individuell ausgebaut hatten. Ganz im Gegensatz zu den Standardwohnmobilen von der Stange, die man auf Campingplätzen sieht.
Nach einer kleinen Brotzeit und natürlich der nachmittäglichen Tasse Kaffee ging es dann mit dem Auto samt V4 den ca. 600m langen Weg runter zum See. Der Zugang war geradezu perfekt, sehr flach mit Wiese zum optimalen Aufbau und Lagern unseres Kanus. Man konnte mit dem Auto praktisch zum Abladen direkt ans Wasser fahren, sehr praktisch für unser doch sehr langes und großes Kanu.
So ging es also um ca. 15:30 Uhr los in den südlichen Seearm Richtung Dürrachmündung.
Nach einer kurzen Querung zum anderen Ufer ging es gemächlich weiter bis zum ersten Rast an der Mündung des Schürpfengraben. Hier ist der richtige Ort zum Verweilen. In absoluter Einsamkeit mit leisem Rauschen des Wasserfalls im Hintergrund, wo sich der Bach unter der Brücke in die Tiefe stürzt, gab es jede Menge zu erkunden. Schönstes Schwemmholz, das von den letzten Regenfällen über die Zuflüsse angespült wurden, erinnerten uns an unseren einstigen Rastplatz vor der Hirschauer Bucht am Chiemsee, der nun jedoch dem Betretungsverbot des NSG Hirschauer Bucht unterliegt.
Ein kurzer Rundflug für tolle Luftaufnahmen war Pflichtprogram, zumal es hier eine der wenigen Stellen am See war, wo das Fliegen mit einem Quadrocopter legal war.
Zu Fuß war es dann eine wunderbare kurze Wanderung dem Bach entlang bis zum Wasserfall zu folgen. Idyllisch schlängelt sich hier der Bach im breiten Flussbett entlang bis zu den Gumpen, in die das Wasser über mehrere Kaskaden direkt unter der Brücke hinabfällt. Unvorstellbar was Wassermassen hier herunterkommen, wenn man die Breite des kiesigen Flussbetts betrachtet.
Nach dieser längeren Pause an einem der schönsten Orte hier am See ging es dann einige hundert Meter weiter in die Mündung der Dürrach. Bei dem aktuellen Wasserstand hofften wir, dass wir doch einige Meter weiter paddeln konnten, als Monate zuvor mit dem Grabner-Kanadier. Die kurze Weiterfahrt endete jedoch direkt an der Kiesbankschwelle, die wohl zur Abschwächung der Fluten bei starkem Regen dienen soll. Dort nämlich, gab es eine kleine Stufe, die wir mit unserem Kanu nicht überwinden konnten, also parkten wir hier erneut und erkundeten das wesentlich größere Flussbett von nun an zu Fuß.
Ca. 200 Meter weiter konnte man in der Ferne bereits erkennen, wie sich der Bach direkt aus einer Schlucht den Weg ins weite Land bahnt. Diese war nun Ziel unserer Wanderung. Absolut beeindruckend wie sich an dieser Stelle die Landschaft abrupt ändert. Gerade noch gemächliches Fließgewässer in einem ca. 250m breiten Flussbett, und jetzt eine reisende Strömung durch schroffe Felsen einer engen Klamm. Diese Klamm war glücklicherweise zu Fuß gefahrlos zu begehen. Bis direkt unter die Brücke kurz vor dem Katarakt konnte man die Schlucht erkunden. Imposant ist auch dieses Bauwerk direkt über dem Katarakt, die massive Betonbrücke, die wohl einen kleinen Feldweg den Bach ca. 40 Meter höher überqueren lässt. Der Blick aus der Schlucht heraus, war fast wie durch das Ausgangsloch einer Höhle zu blicken. Wieder mal ein absolutes Muss, wenn man hier auf dem See mit dem Kanu unterwegs ist. Für Nichtwassersportler: Dieser Fleck ist sogar ohne Kanu zu Fuß zu erreichen, da es eine kleine Schotterstraße bis direkt an das Flussbett gibt, die offenbar aber nur am Wochenende benutzbar ist, wenn die großen Maschinen hier am Kieswerk nicht in Betrieb sind.
Nach dieser ausgiebigen Erkundung ging es dann langsam und gemütlich zurück. Dort angekommen wurde das Kanu Kopf über mit dem Ama gegen den großen Strauch gelehnt und mit einem Spiralschloss gegen Diebstahl und sturmsicher an einem Baum befestigt. Es war ja Regen für den Abend vorhergesagt, was sich glücklicher Weise nicht bewahrheitet hat.
Tag 2.
Ganz streßfrei begann der Tag mit einem ausgiebigen Campingfrühstück vor dem kleinen T@B-Wohnwagen. Mit Kaffee von der Expressokanne, Müsli, Obst und Bio-Ciabata mit diversen köstlichen Aufstrichen stärkten wir uns für den „langen“ Tag auf dem See. Ziel war heute die Walchenklamm, von der beim letzten Besuch am Sylvensteinspeicher ein SUPler ganz begeistert erzählt hat.
Um ca. 10 Uhr startklar auf dem Wasser ging es dann Richtung Staudamm los. Impossant war es zunächst, die riesige Sylvensteinseebrücke über und hinter uns zu lassen.
Kaum waren wir um die nächste Landnase herumgepaddelt kam schon die riesige Staumauer (auch von der Seeseite her betrachtet) in den Blick. Weiträumig wurde das Gelände mit schwimmenden Holzstämmen abgesperrt, sodass sich niemand in die Nähe der Staumauer bewegen konnte. Strömungen, Sogwirkung und Unterseeturbulenzen können hier einem Schwimmer sehr gefährlich werden, bei einer evtl. Kenterung. So ist es bei Lebensgefahr hier absolut verboten sich schwimmend oder per Boot aufzuhalten.
Deswegen sind wir nach einem kurzen Stopp weiter Richtung Osten gepaddelt. Die Breite des Sees nahm mehr und mehr ab. Zunächst noch See, war die Breite dann der deutschen Donau im Unterlauf ähnlich und schließlich dann nur noch so breit, wie wir es von unserer Alz aus dem Chiemgau her kennen. Bei der für uns als letzt mögliche Anlegestelle erkennbaren Kiesbank parkten wir unser Kanu direkt neben zwei Kajakern (2er Faltboot) aus Dresden. Ausführlichst schilderten sie uns ihre Erlebnisse in der Klamm und wie weit wir wahrscheinlich nur mit unserem breiten Outrigger Canoe kommen würden. Sie hätten es mit ihrem 6 Meter langen Kajak bis zur letzten Wendestelle direkt vor dem Katarakt geschaft. Die Fließgeschwindigkeit sei fast nur stehend bis auf die letzten ca. 30 Meter, wie sich bei einer späteren Wanderung zur Brücke über die Klamm herausstellen sollte.
Nach einem kurzen Fotoshooting machten wir drei uns also weiter Richtung Klamm. Eine Barriere aus schwimmenden Holzstämmen konnten wir problemlos überwinden ohne das Kanu zu beschädigen, da sich die Balken ohne großen Widerstand unter Wasser drücken liesen. Das sollte wohl irgendwie eine Art Treibholzsperre sein. So recht konnte uns der Sinn dieser Barriere aber nicht klar werden. Es stimmte jedoch, mehr und mehr Treibholz kam uns ab nun entgegen. Teisweise mussten wir eine Art schwimmenden Treibholzteppich durchqueren. Problemlos wie sich herausstellte. Und dann zeigte sich die Schlucht und einige Meter später waren wir in der Klamm. Grandios diese Welt. Metertiefes, glasklares Wasser mit ausgwaschenen Felsen unter uns. Stufenartige Felsformationen teils über teils unter Wasser. Und links und rechts ging die Schlucht zig Meter in die Höhe. Richtig kühl wurde es nun. Einige Kurven weiter kamen uns unsere bekannten Faltbootpaddler entgegen. Sie haben sich dieses Spektakel ein zweites mal angesehen. Weitere 10 Meter danach endete der Weg für uns und das Angebot ein paar Fotos von uns und unserer Aktion in der Klamm zu machen nahmen wir gerne an. Deutlich war nun, nach der gerade so möglichen Wende, die Stelle erkennbar, wo es nur noch für Boote mit einer Breite von ca. 80 cm weiter ging. Also haben wir bei einer, sogar von der Sonne beschienenen Stelle kurz vor unserem Wendepunkt eine Rast eingelegt. Das Parken unseres 11 Meter langen Kanus war trotz der Enge in der Schlucht hier problemlos möglich. Und so bereiteten wir uns auf die nächste Aktion vor. Wir wollten, wenn schon nicht mit dem Kanu möglich, zumindest schwimmend die Klamm weiter erkunden. Strömung gab es ja hier keine. Also ab in die Badehose und rein ins Wasser. So der Plan. Aber nach gefühlten eisigen 15 Metern machten wir kehrt und schafften es gerade noch so vor der „Schockstarre“ raus aus dem kalten Wasser. Jetzt wird uns auch klar, warum die Leute beim Canyoning immer Neopren anhaben. So war es uns leider nicht möglich die Klamm von unten aus weiter zu erkunden. Aber einen Eindruck dieser bizarren Felsen-Wasser-Konstellation haben wir bekommen. Absolut einzigartig, wie man hier ohne gefährliche Stromschnellen und starke Strömung gefahrlos in die Klamm paddeln kann. Und ja, es ist wirklich eine echte Klamm, die den Namen verdient, denn im Wasser waten oder am Ufer gehen ist hier definitiv nicht möglich. Die Wassertiefe hat hier gefühlt durchschnitttlich 3 bis 4 Meter.
Wendepunkt in der Walchenklamm
So machten wir uns schließlich, nachdem wir wieder Wärme in den Sonnenstrahlen getankt haben und nach einer weiteren kleinen Pause, um die Enge der Schlucht nochmal auf uns wirken zu lassen, langsam auf den Rückweg.
Den nächste Halt legten wir dann relativ nah am breiter werdenden See auf der rechten Seite ein, die offiziell als Badestelle ausgewiesen war. Außer ein paar Anglern und Fliegenfischern waren hier jedoch kaum Leute unterwegs, obwohl Wochenende und schönstes Sommerwetter herrschte. Das war auch die Gelegenheit, bei der sich Andreas nochmal zu Fuß aufmachte, um die Schlucht „von oben“ zu erkunden, denn laut Karte gab es etwa an der Stelle, an der wir umkehren mussten, eine Fußgängerbrücke und einen Wanderpfad. Nach ca. 5 Minuten schnellem Gehen, teils an der Bundesstraße, war der Abzweig zur Klamm erreicht. Hier wiesen gleich an der Straße die Schilder auf das Naturschutzgebiet hin und machten deutlich, was definitiv nicht erlaubt ist. Paddeln oder Schwimmen gehörte jedoch nicht dazu.
An der Brücke angekommen waren doch tatsächlich gerade zwei Personen in einem kleinen Wanderkajak dabei den oberen Teil der Klamm zu erreichen. Jedoch war von hier aus bereits sichtbar, dass hier doch Strömung herrschte. Diese war wohl so stark, dass die beiden ihr Vorhaben abbrechen mussten und sich langsam rückwärts die Klamm entlang wieder zurücktasten mussten. Tasten, ja, denn die Klamm war hier tatsächlich nicht breiter als das Kajak. Man kann hier mit beiden Armen jeweils die linke und rechte Wand gleichzeitig berühren. Etwas weiter, einen Pfad abseits der Brücke entlang, gewährten dann kleine „inoffizielle“ Aussichtspunkte noch bessere Blicke auf die Klamm von oben, sogar bis zu jender Stelle, von der die beiden Dresdner Paddler erzählt haben. Dort fällt über einen Katarakt das Wasser herunter. Es muss wohl auch die Stelle gewesen sein, wo sie ihr 6 Meter Faltboot sogar wenden konnten.
Ein anderer Pfad flußabwärts der Brücke führte direkt zu der kleinen Stelle, an der wir unser V4 gewendet haben und noch etwas weiter konnte man unseren Rastplatz von oben genau sehen. Beeindruckend, wie die Klamm auch von oben aussieht.
Das war genau der Zeitpunkt an dem ein lauter Donner zu hören war und ein Blick durch die Blätterdecke der Bäume lies dunkle Wolken erahnen, die von Osten her offenbar sehr schnell aufzogen. Jetzt hieß es: So schnell wie möglich zurück. Wieder 10 Minuten später, nach einer kurzen Jogging-Einlage warteten Roland und Claudia bereits unten am Kanu auf Andreas, weil sie das Donnern auch bereits gehört hatten. Ohne große Verzögerung ging es dann zurück Richtung Damm mit den dunklen Wolken ca. 1 km hinter uns. Etwa auf 2/3 der Strecke hat uns die Wolkenfront eingeholt. Doch wir hatten Glück, denn die Kernzone des Unwetters lag ca. 5 km südlich von uns und bahnte an uns dort zu überholen. Am Ziel angekommen bestätigte es sich, dass das Unwetter südlich des südlichen Auslegers in den Bergen voll im Gange war. Lange Blitze und lautes Donnergrollen konnten wir in sicherer Entfernung wahrnehmen. Kaum hatten wir das Ufer erreicht böhte der Wind auf, und wir schafften es gerade noch das Kanu kopfüber, wie gewohnt, wieder am Buschwerk zu fixieren. Weitere 15 Minuten später, unter dem Vordach des Wohnwagens angekommen, begann es auch schon in Strömen zu Regnen. Es regnete sogar so stark, dass sich ein ca. 5 bis 10 cm tiefer See vor und unter dem Wohnwagen bildete, der uns zwang das Wetter im kleinen aber gemütlichen Wohnanhänger abzuwarten. Kaum das eigene Wort konnte man verstehen, so laut prasselte der Regen auf das Dach. Zeit den Tag Reveu passieren zu lassen.
Etwa um 18 Uhr hat das Unwetter sich dann soweit beruhigt, dass wir gemütlich, fast ohne nass zu werden, Richtung Restaurant zu unserem geplanten Abendessen spazieren konnten, zum Faller Hof, einem kleinen aber feinen Lokal, das laut Beschilderung erst kürzlich eröffnet hatte. Wirklich wenig Gäste waren hier, und es war überraschend ruhig dort, genau das, was wir uns für diesen Abend vorgestellt hatten. Ganz im Gegensatz zum großen Hotel „Jäger von Fall“ eine Straße weiter. So liesen wir den Tag schön ausklingen, ein wundervoller Tag, wie wir uns alle einig waren, mit etwas Glück am Ende.
Tag 3
Da uns auf unserem Rückweg gestern ein Hinweis auf das große Frühstücksbuffet beim Jäger von Fall aufgefallen ist, beschlossen wir spontan, dass wir den letzten Tag mit diesem gemütlichen Frühstück beginnen wollen. Also machten wir uns gegen 9 Uhr auf zum „Jäger von Fall“. Gestärkt mit Weißwurst, Lachs und Prosecco waren jedoch diesmal nur Roland und Andreas auf dem Wasser, um den restlichen Teil des Sees zu erkunden, den Teil in dem die Isar in einem breiten Delta in den See mündet. Wolkenlos und mit einer fast spiegelnden Wasseroberfläche beschenkt machten sich die beiden erst Richtung Norden und dann unter der großen Sylvensteinseebrücke durch, nach Westen, auf den Weg. Die ca. 4 km waren schnell gepaddelt doch nun zeigte sich, wie unklar es eigentlich hier scheint, welchen Weg man nun einschlagen sollte. Von welcher Richtung kommt nun die Isar, also entschieden wir uns für den uns schlüssigsten Teil, den nördlichen, der weiter nach Westen zu reichen schien. Idyllisch, wie sich hier zwischen Schilfgras das klare Wasser teils durch kleine enge Kanälchen durchbahnt. Wir fuhren die Kontur bis zum Ende, wo wir feststellen mussten, dass es für uns wohl hier doch nicht weitergeht. So fuhren wir uns wieder zurück, um die nächste Bucht oder, wie wir hofften, den richtigen Zulauf zu erreichen. Diesmal war es wohl der richtige Weg. Anfangs noch ohne Strömung mussten wir nach wenigen Kurven feststellen, dass plötzlich durch ein leichtes Gefälle die Strömung stärker wurde. Nicht deswegen, sondern wegen der geringen Wassertiefe, die uns das tiefe Einstechen unserer Paddel verwehrte, wurden wir daran gehindert, weiter den Fluss hinauf zu paddeln. Also treidelten wir wenige Meter bis wir eine schöne Kiesbank erreichten. Hier verweilten wir, da hier wohl eine der schönsten vom See aus erreichbaren Stellen war. Klar, dass hier auch andere Paddler, v.a. SUPler, unterwegs waren.
Nach ein paar Fotos, etwas Ruhe und Geniesen der Landschaft ging es dann gegen 12 Uhr wieder zurück. Diesmal über einen anderen Flussarm. Mit einem schönen Gefühl aber doch etwas wehmütig paddelten wir auf die große Brücke zu. Ja das war die letzte Fahrt unserer diesjährigen Wanderfahrt. Als wir den Ausgangspunkt erreicht hatten, waren jedoch bereits die ersten Überentwicklungen am Himmel zu sehen und so viel es uns dann doch nicht mehr ganz so schwer das Kanu abzubauen und aufs Autodach zu verladen. Nachdem Wir schließlich das meiste verstaut hatten gab es noch einen gemeinsamen Abschiedskaffee und dann trennten sich unsere Wege wieder Richtung Chiemgau.
Eine wirklich gelungene und vor allem abwechslungsreiche Wanderfahrt von der wir alle wirklich erholt zurückkehren und an die wir voller einzigartiger Erlebnisse zurückdenken werden. Die Höhepunkte waren für uns mit Sicherheit die Walchenklamm, die wir doch zum großen Teil mit unserem V4 sogar befahren konnten, die Dürrachmündung mit der kleinen Schlucht und dem Ausgangskatarakt und schließlich die breite mit unzähligen Kiesbänken geschmückte Isarmündung.
Wir freuen uns, wenn wir irgendwann vielleicht sogar noch einmal hierher kommen dürfen. Dann, so sind wir uns alle einig, mit einem zusätzlich kleinen Beiboot, damit wir auch die letzten Meter der Walchenklamm erreichen können ;-)
Es war vielleicht die letzte Ausfahrt in diesem Jahr. Ein umso außergewöhnlicher Abschluss war es dafür, einfach traumhaft. Fünf Flamingos live in freier Wildbahn sehen zu dürfen, und das dann noch vor der Kulisse des Klosters Frauenchiemsee. Offenbar machen die Tiere jedes Jahr um diese Jahreszeit hier eine Pause, zwischen Herreninsel und Krautinsel. Woher sie kommen ist scheinbar noch unklar, sehr wahrscheinlich aus einem Salzburger Privatzoo. Ganz egal, es ist einfach ein Traum, diese rosafarbenen Vögel im Wasser stehen zu sehen und dann sogar noch beim Starten, beim über uns Kreisen und beim Landen beobachten zu dürfen.
Pit, Hemery, Rainer (aus Rosenheim) und Andreas waren zusammen mit dem V4 Vahine Motu von Schöllkopf (nördlich von Bernau am Chiemseeufer) gestartet und an der Herreninsel vorbei auf dem Weg zur Fraueninsel. Unglaublich wie geduldig und ruhig die Flamingos waren. Man konnte sich bis auf ca. 50 Meter langsam und absolut ruhig nähern. Am schönsten ist es wenn die Vögel direkt überuns hinweggeflogen sind. Nach ca. 30 Minuten hat dann ein sehr sportlicher SUP-Paddler die Ruhe gestört, indem er quer durch die Flamingomenge paddelte. Die Tiere sind gestartet und wir sind weiter um uns auf der Fraueninsel beim Inselwirt unser wohlverdientes Insel-Weissbier zu gönnen.
Der Rückweg war etwas sportlicher, teilweise auf den Wellen der vorbeiziehenden Schiffe geritten, teilweise einfach nur im Sprint Strecke gemacht. Tja uns ist allen warm geworden, aber so warm, dass gleich alle, wie Hemery und Pit, ins ca 6,5 °C kalte Wasser gesprungen sind (ohne Neopren!!!), das war Andreas und Rainer dann doch zu viel.
Auf jeden Fall hatte die Truppe vom Chiemsee Outrigger Canoes e.V. viel Spass und es war bestimmt nicht das letzte Mal, dass wir unsere Gäste hier am Chiemsee beobachten werden. Offenbar gefällt es denen hier genauso gut wie uns.
Am 26.09.2015 hat der COC die erste seiner zukünftig hoffentlich jedes Jahr stattfindenden Herbstwanderung gemacht. Zum Auftakt ging es von der Talstation der Hochplattenbahn in Marquartstein entlang des Wanderwegs teilweise auf der Forststraße und teiilweise auf einem Steig hinauf zur Staffenalm. Anschließend über die wunderschöne Almwiesen entlang Richtung Hochplatte. Auf halben Weg in einer Waldlichtung haben wir die Massen der Wanderer verlassen und sind rechts ab auf den kleinen abgelegenen Gipfel des Friedenrath, den Balkon zum Chiemsee, aufgestiegen. Etwas Trittsicherheit ist hier schon notwendig gewesen.
Da wir nur wenige Wanderer waren und uns fit fühlten haben wir kurzerhand beschlossen weiter zur Kampenwand zu wandern, und zwar auf dem sehr schwierigen Weg von Süden her über den Klettersteig. Es ging vorbei an der Piesenhausner Hochalm entlang der Südseite der Kampenwand und dann steil bergauf über die mit Seil gesicherten letzten Meter des Klettersteigs hinauf zum Gipfel.
Eine zweite Runde alkoholfreies Franziskaner Radler machte uns fit um unseren Weg zu vervollständigen. Rainer fühlte sich trotz seiner vorausgehenden Nachtschicht und nur 30 Minuten Schlaf und vor allem seiner neuen Laufschuhe, dieser speziellen Zehenschuhe, trotzdem fit um nicht den kürzeren Weg zurück wie wir hergekommen sind zu nehmen, sondern zur Steinlingalm Richtung Norden abzusteigen um dann weiter über die Gedererwand runter Richtung Maisalm auf den Forstweg zu kommen. Dieser Weg führte uns schließlich über einen langen Umweg und einen weiteren Aufstieg um ca. 300 Höhenmeter zurück zur Staffenalm, wo wir dann den bereits bekannten Rückweg zum Parkplatz antreten konnten.
Wir waren begeistert, trotz dem druchwachsenen Wetter und der etwas dürftigen Aussicht. Rainer war sichtlich begeistert vom Härtetest den er seinen Schuhen unterzogen hat und ich merke wie auch er dein Ziehen in den Oberschenkeln.
Schön wars und vielleicht wird dies ja wirklich zur Tradition unseres Vereins.
12 Teams, davon zwei Frauen-/Mädchen-Teams traten diesmal an. Mit Hemery, Martin und Andreas als Steuerleute konnte sich immer einer erhohlen. Die Strecke betrug diesmal 600 Meter und die Boje wurde sicherheitshalber in einer Rechtskehre umfahren.
Die erstaunlichsten Ergebnisse waren die Jugendlichen vom Freeriderteam, das mit Abstand (fast 30 Sekunden zum 2. Platz) als Sieger aus dem Rennen hervorging. Die zweite Überraschung war das Mädchenteam, das nur wenige Sekunden hinter dem Frauenteam lag. Hier war neben dem Gewichtsvorteil sicherlich auch eine gute und konsequente Umsetzung der Paddeltechnik der Grund.
Ein voller Erfolg war die Veranstaltung im Nachhinein aus Sicht aller Beteiligten, obwohl die Liegewiese am Strandbad in Seeon wieder ähnlich wie im letzten Jahr verhältnismäßig grün blieb. Dafür hatten wir mit dem Wetter umso mehr Glück. Im Vergleich zu den angesagten 90% Regenwahrscheinlichkeit gab es während dem Rennen wenig Wolken, keinen Regen und auch der Wind war schwach genug, damit die folgenden Aufnahmen diesmal mit einer Flugdrohne aus der Vogelperspektive aufgenommen werden konnten.
Kommentare deaktiviert für Schule trifft Verein 2015
Zum ersten Mal gab es eine Veranstaltung dieser Art. Die Reiffenstuel-Realschule-Traunstein hat Vereine eingeladen um den Schülern die Möglichkeit zu geben, in die Sportarten, die von Vereinen im Landkreis angeboten werden, hineinzuschnuppern. Vom Chiemsee Outrigger Canoes e.V. haben sich Andreas, Sigrid und Roland bereit erklärt mit 18 Schülern mit jeweils 2 Kanus eine kurze Ausfahrt von 45 Minuten zu machen.
Nach einer Einführung in die Traditionen und die Geschichte der Outrigger-Canoes durch Sigrid wurden die beiden V4 gemeinsam mit den Schülern aufgebaut. Nach einer anschließenden Einweisung in die Paddeltechnik und das Verhalten im Kanu auch bei Wellen und Wind ging es dann jeweils in zwei Dreier-Teams raus aufs Wasser.
Bei ordentlich Wind kam sogar ein bisschen Südsee-Feeling auf. Ob wellenbrechend gegen den Wind durch die Wellen hindurch oder mit dem Wind im Rücken leicht auf den Wellen reitend konnten die Schüler das Element Wasser teils hautnah erleben. Es gab die Gelegenheit mitten im See vom Kanu aus ins Wasser zu springen und zu Baden. Auch die sogenannte Karpfenwand (N47° 53,831′ E12° 31,184′) haben wir besucht, wobei dort durch den hohen Wellengang und den starken Wind Vorsicht geboten war um nicht auf die Felsen aufzulaufen.
Insgesamt hatten alle viel Spass und wir sind gemeinsam mit dem Lehrer Markus Betz der Meinung dass diese Aktion sehr wahrscheinlich nächstes Jahr wiederholt wird.
Kommentare deaktiviert für Vollmondpaddeln auf dem Chiemsee
Es ist immer wieder ein Genuß und wir freuen uns jedes Mal, wenn wir, trotz des lange Aufbleibens unter der Woche, wo ja die meisten am nächsten Tag arbeiten müssen, dann das ruhige Gleiten in der mystischen Vollmondstimmung über den Chiemsee erleben dürfen.
Diesmal war es besonders schön, denn nicht nur die Hinfahrt zum Campingplatz Lambach, inzwischen einer unserer Stammplätze für Ausfahrten, war wunderbar, da wir eine ausgiebige Pausse einlegten um mitten im offenen (bayrischen) Meer schwimmen zu gehen. Ja das ist das tolle beim Outrigger Paddeln, denn man kann jederzeit (mehr oder weniger) problemlos wieder ins Kanu einsteigen, auch wenn man keinen festen Boden unter den Füßen hat. Jeder hat da seine spezielle Technik. Manche (wie wir uns sagen liesen) versuchen bei Rennen wo ja während der Fahrt die Paddler gewechselt werden sich durch eigentlich unerlaubtes „hook-up“ mit dem Ellenbogen ins Kanu hochzu hackeln ohne Rücksicht auf evtl. Schmerzen oder gar Verletzungen. Hie Endorphine helfen da ganz schön weiter. So ist es dann wohl auch beim Wiedereinsteigen nach einer relaxten Schwimmtour, jeder kommt irgendwie wieder an Bord, und wenn nicht, wir lassen ja niemanden zurück an Land schwimmen, dann gibt es eben etwas Hilfe.
Das eigentlich wunderbare an der diesjährigen Vollmondtour war, dass unser neues Vereinsmitglied Petra mit ihrer wunderschönen orginalen hölzernen indianischen Flöte ein kleines Konzert gab. Am Chiemseeufer des Campingplatz Lambach mit Blick auf den Mond, die Reflexionen im Wasser, der Silhouette der Berge und des malerischen Stegs im Vordergrund durften wir den mystischen klängen aus Petras Flöte lauschen. Ja es war sogar so schön, dass gleich Camping-Urlauber vor Ort nach einer Zugabe riefen.
Umso schöner war dann die Rückfahrt, dann mitten auf halber Strecke bei absoluter Windstille und Null-Wellengang war die Stimmung während des zweiten Flötenspiels dann am Höhepunkt angelangt.
Danke Petra, dass Du Dich getraut hast und wir diese mystische Stimmung somit noch einmal ganz anders erleben durften. Das Grillen wird bestimmt demnächst nachgeholt.
Am Wochenende vom 26.06.2015 zum 27.06.2015 war es endlich so weit. Roland und ich (Andreas) repräsentierten den COC in München auf der Olympia-Regatta-Strecke mit einem Stand und präsentierten sich mit möglichst vielen Outrigger Kanus.
Eine spannende Sache war da bereits der Transport der überlangen Kanus mit dem Kleinwagen nach München. Die zwei V1 auf dem Autodach ragten tatsächlich bis über den angekoppelten Anhänger, der das V4 trug, hinaus. Was für ein Gefährt: Der Hinweis „Vorsicht Wagen schert aus“ bekommt da gleich eine ganz andere Dimension. Aber zumindest haben Roland und ich nach fast 2 Stunden des Probierens die optimale Konstellation gefunden, wie man die 3 Kanus mit nur einem Auto sicher transportieren kann.
Am Olympiagelände angekommen war dann alles ganz gemütlich, jede Menge Platz und auch zeitlich gab es keinen Stress, da die ersten Gäste sowieso erst gegen Mittag/Nachmittag eintragen. Die Premiere hatte auf diesem Event dann gleich unser neues Vereinspavillon das hier auf eine harte Bewährungsprobe gestellt wurde.
Wir wissen jetzt:
Es ist nicht Wasserdicht, denn bei dem leichten Regen am nachmittag bahnte sich schon der ein oder andere Tropfen durchs Tuch hinunter auf die Bücher und den Laptop …. also schnell alles mit Folie abgedeckt und den Kauf eines Imprägnierungssprays abgespeichert.
Bodenanker oder Steine zum Beschweren sind notwendig, da sonst die kleinste Böe das Zeltchen abhebt und woandershin trägt. So geschehen, als Roland und ich gerade mit der Einweisung am Wasser beschäftigt waren. Aber Dank unserer äußerst freundlichen Nachbarn, dem Konstrukteur und Firmeninhaber von Kayak Poldi konnte schlimmeres verhindert werden.
Kajak Poldi ist hier erwähnenswert, da ich solch eine Rumpfkonstruktion bisher noch nicht gesehen habe. Der Boden ist hier der Länge nach nach innen sozusagen eingedellt, sodass dieses Kajak im Vergleich zu einem Rennkajak stabiler auf dem Wasser liegt ohne dabei merkenswert Performance zu verlieren. Eine interessante Konstruktion.
Umso schlimmer war dann die Tatsache, dass eine plötzliche Windböe am Sonntag Vormittag das komplette Nachbarszelt sammt Kleiderstander meterweise davonwehte und die Kajaks von Kajak Poldi von den Ständern und auf unsere Kanus geworfen wurde. Was für ein Schreck, diese 10 Sekunden. Im Vergleich zu dem Schaden den die neuen Testkajaks unseres Nachbarn hatten, haben unsere Kanus vergleichsweise wenig abbekommen. Glück im Unglück.
Die schönen Erlebnisse sollen hier natürlich nicht zu kurz kommen, denn es gab Sie mehr als genug:
Diverse Familien und Einzelpaddler waren sehr verwundert, da sie teilweise Kanus nach polynesischer Bauart zum ersten Mal gesehen haben und umso mehr begeistert waren sie, als sie die Kanus getestet hatten. Ob ein Hotelmitarbeiter vom Starnberger See, der sich für unsere Kanus als Freizeitangebot für seine Hotelgäste interessierte oder Familien, die ein stabiles Wanderboot suchen, das das Gepäck für die ganze Familie transportieren kann, alle waren begeistert.
Als dann plötzlich 3 Vereinsmitglieder (Boris, Fai und Rainer) auch noch als Gäste auftauchten und wir dadurch vor Ort dann noch den V6 des ortsansässigen Drachenbootvereins paddeln durften war der Höhepunkt erreicht. Ich durfte sogar steuern, was die Evi kurz und schmerzlos mit folgenden Worten ankündigte: „kannst Du Steuern, wenn nicht, dann lernst‘ es“. Ja die Mirage lässt sich sogar etwas besser steuern und läuft sogar noch besser wie unsere V4, ist ja auch klar bei einem Kanu in dieser Preiskategorie.
Insgesamt war die Veranstaltung ein voller Erfolg, für den COC und für den BKV im Allgemeinen. Für die Besucher waren neben dem Testen sämtlicher Wassergefährte, wie unsere Outrigger Canoes, Seekajaks, Wildwasserkajaks, Rennkajaks (wobei sogar ein echtes Olympisches Rennkajak getestet werden konnte), Stand-Up-Palldles, Kanadier, Rennkanadier uvm., auch Events wie das Kanu-Polo-Tunier, das sich über das ganze Wochenende erstreckte oder für die Kinder das elektrische Ponyreiten eine pausenlose Unterhaltung.
Gerade das Kanu-Polo war für diejenigen, die diese Sportart noch nicht gekannt haben ein echter hingucker. Es ist schon fast erschreckend wie man sieht mit welcher Kraft und Schnelligkeit die Spieler mit Ihren Kajaks schwungvoll andere Spieler rammen oder überfahren, ganz abzusehen von Handgreiflichkeiten, die auf Spieler die den Ball gerade nicht besitzen, angewendet werden. Da ist das Beherschen der verschiedenen Rolltechniken ein absolutes Muss. Faszinierend, wie „brutal“ Wassersport auch sein kann, vielleicht die härteste Wassersportart die ich kenne.
Eine wunderbare Überraschung war dann natürlich wie eine ehemalige Mitpaddlerin, die Daniela, die bereits in früheren Jahren mit unserem Verein die Vogalonga bestritten hat, plötzlich an unserem Stand aufgetaucht ist. Schön „alte Bekannte“ auf diese Art kennenzulernen. Natürlich sind wir dann schnellst möglich raus und präsentierten unserem „Ehrengast“ auf dem Testival eine spritzige Outriggerfahrt.
So verging nun ein interessantes, zwar etwas stressiges, aber wieder ein Mal ein Wochenende mit vielen neuen netten Kontakten, lehrreichen Zwischenfällen und vor allem aber viel Spass.
Wir sind auf jeden Fall nächstes Jahr wieder dabei beim Kanu-Outdoor-Testival in Oberschließheim.
das ist der offizielle Name der diesjährigen Vogalonga, DEM Paddelevent in Venedig. über 1800 Kanus und Boote waren bei der diesjärigen Vogalonga angemeldet und über 8000 aktive Paddler und Ruderer waren auf der über 30 km langen Runde durch und um Venedig herum unterwegs.
Zu viert sind wir (Claudia und Andreas vom Ciemsee Outrigger Canoes e.V.) mit zwei Gästen am Samstag um 6 Uhr morgens bei Regen aufgebrochen. Ja, wir vertrauten dem Wetterbericht, der besagte, dass der Regen auch in Venedig gegen Nachmittag abnehmen und am Abend aufhören sollte. Am Sonntag, so die Vorhersage, soll der Wind dann sogar bis Mittags auf unter 8 km/h fallen und die Sonne sich zeigen.
Was für ein Glück wir dann letztendlich hatten ist uns am Sonntag klar geworden. Eigentlich wie vorhergesagt nur, dass der Sonntag tatsächlich ein richtiger Sommertag war mit gefühlten 26°C. Das einzige was uns noch erinnerte an die vergangenen Regentage war die Wassertemperatur.
Es war wieder ein wunderbar erlebnisreiches und gelungenes Event. Sogar wesentlich entspannter war alles. Das Abholen der Unterlagen und der Startnummer war einfach, da wir diesmal genau wussten wo wir hin mussten, auch der Weg war relativ einfach, da wir die Anfahrt vom Campingplatz (Fusina) zum Markusplatz bereits kannten (ca. 7 km). Übrigens, für alle die den Campingplatz noch nicht kennen. Er liegt nicht wirklich schön, also inmitten des Industrie-Hafen-Gebiets. Aber an der 100 m entfernten kleinen Marina (Hafen) können die Boote und Kanus wunderbar ins Wasser getragen werden.
Im Hauptkanal, wo auch die großen Kreuzfahrt-Monster unterwegs sind, waren die Wellen teilweise beängstigend hoch (der Lipnosee lässt grüßen). Das wird uns eine Lehre sein, beim nächsten Mal nehmen wir wirklich Schwimmwesten mit und tragen diese auch, wenn auch nur in diesem 1 km langen Kanalstück.
Beim zurückpaddeln haben wir diesen Kanal nach 2/3 der Strecke geschickt umfahren und sind um die Insel Sacca Fisola herumgefahren (s. GPS-Track) durch einen kleinen Verbindungskanal zurück auf die Route zum Campingplatz. Eine schöne Erfahrung mal andere nicht touristische Inseln bei Venedig zu sehen.
Die eigentliche Vogalonga-Runde durch die Bucht von Venedig war auch wunderbar entspannt, da wir einige Pausen einlegten, sei es zum Toilettengang (war übrigens wirklich interessant und amüsant, wie die einzelnen Paddler erfinderisch waren hier im Flachland auf die Toilette zu gehen), zum Beine vertreten, zum Schwimmen oder auf einen „schnellen“ Cappuchino auf der Insel Murano. Gut dass Robert so gut Italienisch konnte, somit stand einer Bestellung und der schnellen Bezahlung nichts im Weg, und wir konnten unsere Weiterreise fortsetzen. Naja, so schnell hätten wir eigentlich gar nicht sein müssen, denn vor dem Eingang nach Venedig gab es wieder einen riesigen Stau. Diesmal warteten wir ca. 1 Stunde, in der wir den Eingang zum Kanal fast schon berührten, dann wieder zurück gedrängt wurden und über 100 Meter entfernt waren. Dieses Spiel wiederholte sich einige Male, alles auf engstem Raum. Mit fast kenternden Ruderern, die bei eingeklappten Rudern fast die Balance verloren und auch manchem sehr genervten italienischem Gondoliero, der entweder uns am Iako mit seinem Paddel festhielt und uns am Vorwärtskommen hinderte oder lautstark uns mit „Bastardo“ beschimpfte, wenn er es nicht geschafft hat sich und seine Godel an uns vorbei zu schieben. Aber ansonsten ist diese Vogalonga wieder absolut friedvoll verlaufen, und nach dem Stau hat sich die Lage wieder sehr schnell entspannt und wir konnten das Highlight, also die abschließenden Kilometer durch den Canal Grande wunderbar genießen und auch das ein oder andere Foto machen mit unseren am Vortag auf dem Markusplatz für 3 EUR erstandenen Zauberstäben, den sog. Selfy-Sticks, den Teleskopstangen, an die man eine Kamera befestigen konnte und von oben dann Fotos von uns und den Booten/Kanus machen konnte.
Zum Schluss der Vogalonga, es fehlte nur noch ca. 1 km, da ertönte dann der Schluss-Schuss. Jetzt war wohl die Vogalonga zu Ende, aber wir noch nicht am Ziel. Hmmmm, wir waren alle sehr gespannt, aber dieses Signal ist wohl eher für die Motorboote gedacht, denn jetzt nahm der Verkehr auf dem Kanal wieder zu. Nach längerem Anstehen – wir waren nicht die letzten – an der Medaillen- und Siegerurkunden-Ausgabe (Die Italiener ließen sich wirklich jede Menge Zeit dafür) – hatten wir endlich unsere Trophäen in den Händen und zudem noch einen Bund Bananen. Wir entschieden uns jetzt noch irgendwo im ruhigen Wasser anzulegen und die restliche Zeit nicht am Campingplatz inmitten von Hafenindustrie, sondern noch in Venedig zu verbringen. Eine gute Entscheidung, ganz relaxed ließen wir uns durch die Gassen zwischen den Kanälen treiben und bekamen tatsächlich irgendwo noch einen guten Cappuccino für 1,50 EUR mit auf den Weg, den wir dann am Canal Grande in Ruhe genossen.
Wirklich seltsam was für Leute sonst noch die Vogalonga bestritten. Da war ein junger sportlich wirkender Paddler in seinem Faltboot, der, wie sich herausstellte neben mehreren Flaschen Bier auch zwei Flaschen Wein unterwegs als Proviant verzehrt hatte. Genau so haben wir das dann fast erwartet, wie er versucht hat torkelnd sein Boot aus dem Wasser zu heben. Fast wäre er ins Wasser gefallen, fast unter der Last seines Kanus zusammengebrochen, fast alle seine vielen schweren leeren Flaschen aus dem Boot fallend auf dem Boden zerbrochen. Mit etwas Hilfe hat er es dann doch geschafft ….. Verrückt was auf der Vogalonga für Leute unterwegs sind.
So nahm unsere Tour also wieder ein Ende. Heil aber angenehm erschöpft am Campingplatz angekommen haben wir es uns verdient – eine gute frische gekühlte Flasche Bier für 4 EUR vom Campingplatzkiosk. Duschen, Brotzeit (eine Pizza im Restaurant hätte 1,5 Stunden gedauert), eine Flasche Wein und wir sind alle geschafft angenehm ins Zelt gefallen und haben geschlafen wie man so schön sagt: „like a baby“.
Bis zum nächsten Mal – Venedig wir kommen wieder, vielleicht schon zur Vogalonga 42a
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